Donnerstag, 4. Juni 2015
3.6.

Gestern Abend wollten wir nun endlich mal Amerika-mäßig einen Burger essen- und der einzige vertrauensvolle hatte geschlossen. Trotzdem hatte unsere Suche noch ein Highlight: kurz vor Einfahrt auf den Campingplatz sahen wir direkt am See einen Elch, riesengroß und wunderschön! Das versöhnte uns locker mit dem Gedanken an unser Abendessen: Salat und Brot und Müsli, alles, was die Vorräte noch hergaben.

Heute geht es weiter in den Teton Park. Der ist nicht weit. Ich bin froh, dass wir die ersten Tage ordentlich Strecke gemacht haben, hier gibt es einfach viel mehr zu sehen als in der Wüste und es wäre zu schade, durchzuheizen.
Zunächst halten wir nach wenigen Meilen am nördlichen Teil des Bear Lake und besuchen einen weiteren „Wildlife Refuge“, wieder ein tolles Naturreservat mit Vögeln.

Es sind nicht so viele wie gestern, heute liegt der Schwerpunkt eher im Suchen von kleinen Vögeln, die sich im Schilfrohr verstecken und laut rufen. Wahrscheinlich heißt es „such mich, du findest mich nicht!“ Meistens haben sie recht.... Zumindest sind sie wieder verschwunden, bevor ich die Kamera justiert habe....


Das Revier ist eher klein und so geht's bald weiter. Wir verlassen Utah, fahren kurz durch Idaho und sind daraufhin in Wyoming.
Wir durchqueren eine abwechslungsreiche bergige Landschaft mit schönen Blumenwiesen, neben uns meistens ein schneller Fluss. Ab und an sehen wir Rinderherden, die so viel Platz haben, dass die einzelnen Tiere sich kaum wiederfinden. Dieses Fleisch dürfte noch richtig gesund sein, die Tiere haben jedenfalls ein tolles Leben, scheint mir. Gelegentlich kommen wir an einer Ranch vorbei, hier herrscht noch echtes Cowboy-Leben!


Wyomings ist wohl der am dünnsten besiedelte Bundesstaat: gerade mal 2 Einwohner kommen auf einen Quadratkilometer! In einem kleinen Städtchen, in dem wir Mittagspause machen, fühlen wir uns in eine andere Zeit versetzt. Zwei junge Typen kommen uns auf einem Pferd entgegen, in einer Bar sitzen Männer wie aus einem Western. Ich traue mich leider nicht, Bilder zu machen. Ich glaube, hier muss man geboren sein, um hier zu leben....
Je weiter wir in den Nordosten kommen, umso schlechter wird das Wetter. Nachmittags fängt es an zu regnen, und es kühlt ab. Als wir in Teton Park ankommen, bin ich vom Wetter und von der unerwarteten Fülle in der Eintritts- Stadt Jackson, die reinste Touristenstadt, völlig überfordert und dementsprechend groggy.. Mir graut vor einer kalten nassen Nacht im engen Zelt auf einem Natur-Campingplatz. Kurzentschlossen verlassen wir noch einmal den Park, um uns vor dessen Toren auf einem Zeltplatz eine Hütte zu mieten- das Himmelreich auf Erden. So sitzen wir abends auf einem breiten Bett auf unseren Schlafsäcken, Bernd guckt seine Tierbilder durch, ich schreibe an meinem Reisetagebuch.