19.6. viel Fahrerei


Um 5:15 ist für uns die Nacht zu Ende. Wir werden beide wach und wollten eh eine halbe Stunde später aufstehen, warum also nicht gleich? So geht's bereits vor 6 nach einer kalten (!) – offenbar wurde das Wasser erst später angeheizt....- Dusche on the Road! Erst einmal heiliges Wasser bevorraten und los geht's! Um diese Uhrzeit und bei den amerikanischen Straßen schaffen wir ordentlich etwas Weg, immerhin sind es bis zum Yosemite Park 500 km, und rasen ist hier auf den Straßen ein Fremdwort und ein no go! Irgendwann gibts es einen Kaffee to go, ein wenig später ein Müsli auf einem Rastplatz. Die Rastplätze sind hier sehr großzügig angelegt, mit in der Regel sehr sauberen und gut ausgestatteten Toiletten und Picknickplätzen. Meistens auch noch ein Areal für Pets- Haustiere, insbesondere natürlich Hunde. Dieses Mal ist da sogar noch ein Sänger, der unschön Country-Musik beglückt.


Witzige Stimmung. Auf der Autobahn geht es an Sacramento vorbei und am frühen Nachmittag erreichen wir die Region vor dem Park.die Gegend ist schon lange trocken und kahl. Ich verstehen und sehe, was Kalifornien für Wasserprobleme hat. Zwischen der Dürre riesige Felder, die eindeutig bewässert werden, das meiste Wasser geht wohl in die Landwirtschaft.





Mein Kenntnisstand reicht aber (noch) nicht soweit, wieviel davon unnötig oder für Tierfutter o.ä. Ist. Oder wirklich alles zur Ernährung der Bevölkerung? Sicher nicht..... Wir sehen keine Bewässerung, also muss das unterirdisch installiert sein, immerhin ein Fortschritt, so kann kein unnötiges Wasser verdunsten und Wurzeln werden direkt gewässert. Wir sind längst über die 33 Grad Marke hinaus, allerdings ist trockenen Hitze halbwegs gut zu ertragen. Na gut, und das Auto ist natürlich klimatisiert.



Vor einer Tankstelle

Im Örtchen,von dem wir den Campingplatz ausgesucht haben, begegnen wir unserer ersten eher unfreundlichen Amerikanerin. Im Visitor Center fragen wir nach capmingmöglichkeiten und werden sehr abgefertigt. So dass man gar nichts mehr Fragen mag.... Sehr untypisch. Doch auf dem Campground gleich die nächste- wo sind wir hier gelandet? ??? Die Dame, nein Frau am Empfang, sagt uns, dass es keinen freien Zeltplatz mehr gäbe. Schön und gut, aber wir sind es hier gewöhnt, dass man uns dann Vorschläge macht, was wir machen können oder dass es ihr leid täte. Ich war ein wenig bedient.vdann erfuhr ich auch noch, was wir gespart haben- so teuer hätten wir noch nie gezeltet, mit unserem Miniteil! Pah, gut dass er voll war!
Einige Meilen später finden wir dann einen mit netten Leuten, mit Zugang zu einem Pool, der zur Nachbar Lodge gehört. Bestens! Zelt Aufbauen, ab in den Pool, und nun kann der Tag erfrischt weitergehen.
Wir fahren schon mal eine Runde in den Park. Gleich am Eingang steht ein Schild, dass alle Campingplätze im Park belegt seien, wie gut, dass wir unseren haben, das war nämlich unsere Alternative gewesen....
Durch die angegrenzenden (aus Amerikaner Sicht) Städte wie Sacramento (ca. 500.000 Einwohner und 180 km entfernt) und San Francisco (mit Umland 7,4 Mio. Einwohner und ca. 300 km entfernt) und natürlich aus dem wohl auch dadurch entstandenem Bekanntheitsgrad ist es hier voll und durchorganisiert. Der Verkehr geht meist One-way, riesige Parkplätze, Busse, die dich überall hin und herbringen, kostenfrei. Und natürlich Shops, Cafés, Restaurants. Ähnlich wie im Grand Canyon, nur noch mehr. Es ist beeindruckend, was auch hier die Natur in zig Millionen Jahren gezaubert hat.


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Unglaubliche Felsen, von Kletterern (Profis!) begehrt, Formationen, die immer wieder unwirklich erscheinen. Nun noch heut Abend von der Abendsonne angestrahlt, das hat schon etwas ganz Besonderes.
Mich stört trotzdem der Massentourismus. Der Gedanke, dass wir morgen in einem Pulk daher laufen oder fahren, in vollen Bussen und Fahrradfahrern aus dem Weg springen müssen, schreckt mich ab. So werden wir morgen wieder einmal sehr früh aufstehen und die morgendliche Sonne bewundern. Hoffentlich mit nur wenigen! Wenn die Massen auflaufen, befinden wir uns sicherlich dann schon in Höhen, die sowieso nicht mehr von allen angesteuert werden. Aber davon berichte ich dann morgen!

Eine Erkenntnis die Amerikaner betreffend, hätte ich schon wieder ganz vergessen oder sie haben sich geändert: Fußgänger stehen immer an erster Stelle. Möchtest du eine große Straße überqueren ohne Zebrastreifen, sie halten an. Und die Erfahrung haben wir oft gemacht, konnten es gar nicht glauben. An Übergängen sowieso. Aber eben auch überall anders. Ein Beispiel, das in Deutschland gerne Schule machen dürfte!