18.6. Enerige tanken - chillen
Ist dies nun mein Biorhythmus oder einfach nur Urlaub? Morgens und 6:00 ausgeschlafen zu sein, Abend zeitig ins Bett, denn was soll man denn noch wenn es dunkel ist draußen machen außer am Lagerfeuer zu sitzen? Da kann ich auch um 22:30 ins Bett, also in den Schlafsack gehen, und bin natürlich dann in der Frühe ausgeschlafen. Wunderbar! Ich liebe diese morgendlichen Stunden! Eine positive Erkenntnis heute Morgen: meine Ängste sind so viel weniger geworden. Ein Beispiel: Dicht am Zeltplatz fährt eine Eisenbahn lang, die auch nachts fürchterlich tutet, so als wäre sie heiser. Es noch nicht so lange her, dass ich solche Geräusche beim Wachwerden nicht einordnen konnte und Panik bekam. Nun wache ich auf, denke, okay, Eisenbahn und schlafe weiter. Ein neues Gefühl, das ich auf meinem Positive-Veränderungen-Konto verbuche. (Richtig verstehen können das wahrscheinlich nur diejenigen, die mich gut kennen....)
Wir verleben einen sehr entspannten Tag, daher gibt es auch heute gar keine Bilder. Ich habe einfach keine gemacht.
Morgens holen wir uns erst einmal unseren Tee/Kaffee an einer Tankstelle, wir vermuten, dass unser Frühstücks-Café noch nicht geöffnet hat. Dort werden wir von einer drallen Schwarzen mit einer unfassbaren guten Laune empfangen. Ob die schon stoned ist? Hier ist alles möglich. Wir haben sehr viel Spaß mit ihr und ihre gute Laune ist zwar heut nicht unbedingt nötig, aber trotzdem sehr ansteckend. Welch netter Tagesanfang für jeden, der dort Benzin oder Kaffee schlappert!
Anschliessend, also nachdem wir unseren Tee/Kaffee ausgetrunken haben, gehen wir wieder nett frühstücken, im selben Café, diesmal aber mit Bagels. Und ohne Bekanntschaften. Einfach in Ruhe.
Sitzen in der Sonne und genießen unsere Umgebung. Es ist schon spannend genug, zu beobachten, was für und wieviele Leute ins Café kommen, manche bleiben, manche holen sich nur ein Getränk. Die meisten sind Hippies, andere einfach nur cool und wenige Geschäftsleute.
Dann geht's zurück zum Campingplatz, eine Runde Abkühlung im Pool. Ganz alleine, der Zeltplatz ist um diese Uhrzeit ruhig und leer. Wir lesen, schreiben, entspannen.
Mittags fahren wir wieder ins Städtchen und erkunden die Geschäfte: Ein Esoterikladen neben dem anderen. Die meisten sind recht kommerziell, einige sind „echt“. Da freuen sie sich schon einfach, weil du reinkommst, egal, ob du etwas kaufst oder nicht. Sie sehen aus, als würden schweben! Abgefahren! Manche bieten auch Gespräche mit Engeln an oder Lesen deiner Aura, aber wir kommen ohne ganz gut zurecht. Solche Möglichkeiten bieten sich bei Bedarf ja durchaus auch bei uns!
In einem christlichen Café/Treffpunkt nehmen wir unser Mittagessen ein: einen superfrischen Salat ich, und Bernd eine hausgemachte Chili. Beides superlecker und günstig. Dass dieser Laden so christlich ist, wussten wir vorher gar nicht, ich war offen gestanden erst einmal auf einen Kaffee und freies Wifi aus! Als ich dann aber die beiden „daily menues“ las, entschied ich mich um, gegen den Kaffee, natürlich trotzdem fürs Wifi! Und es war eine angenehme Atmosphäre. Frauen saßen dort und spielten Karten, die meisten kannten sich, an der Seite standen zwei Klaviere, in den oberen Etagen kann man sich mit mehreren treffen und spielen oder einfach lesen. Montags gibt es Suppe frei, ich denke mal für Bedürftige, samstags einen Life- Musikabend und die Belegschaft arbeitete mit Freiwilligen und non-Profit.
Nach einer ausruhen-Runde auf dem Campingplatz, holen wir uns erneut einen Tankstellen-Tee und fahren für ein kleines Picknick an den See.
Morgen geht es nun weiter um Yosemite, ich bin gespannt und freue mich drauf. Und - dann ist schon Freitag! Es geht mit schnellen Schritten unserem Urlaubsende entgegen. Montag Abend sitzen wir bereits wieder in Flieger. Und Dienstag Nacht sind wir Zuhause. Und so wie ich mich auf den Urlaub gefreut habe, so sehr freu mich nun auch wieder auf Worpswede!