7.6. Der Tag der Geysire
Wir waren gestern Abend nicht mehr unterwegs. Noch während wir in der Lounge saßen, würden wir so müde, dass wir nur noch ins Zelt gingen und die Nacht einläuteten. Es war noch nicht einmal halb zehn....
Heute Morgen werde ich davon wach, dass zwei Autos wegfahren. Ich gucke auf die Uhr, es ist gerade mal 5:20. Ich überlege noch kurz, wieder einzuschlafen, aber die Gelegenheit, gleich früh in die Gänge zu kommen, ist zu verlockend. So wecke ich Bernd, erzähle ihm, es sei halb acht und als ich ihn über die echte Zeit aufkläre, ist er wach.... Prima! Viertel vor sechs sitzen wir im Auto und fahren zu den Geysiren.


Ich bin bester Laune, obwohl es „pottendick“ , also total nebelig ist. Wir haben für heute einen Tag der Geysire eingeplant und fahren zu dem Hauptpunkt „Old Faithful“. Die riesigen Parkplätze zeigen, mit welchem Ansturm gerechnet wird, immens! Aber noch ist alles leer! Wir sind so angenehm früh.
Wir erleben heute eine Wunderwelt der Geologie! Vor ca. 640 000 Jahren kam es hier zu gewaltigen Vulkanausbrüchen. Der Krater fiel in sich zusammen und noch immer erzeugte die darunter liegende Magmakammer Hitze. Diverse kleine Krater stoßen Dampf aus, überall sieht man es qualmen. Und aus so einigen Geysiren brechen alle paar Stunden aus und zeigen eine heftige Wasserfontäne.
Wir haben Glück und müssen gleich bei der ersten Fontäne nicht lange warten.

(Ich glaube, hier müsst ihr einmal den Kopf drehen...)

Es zischt und sprudelt, die Fontäne erreicht angeblich 35-50 Meter.
Wir machen anschließend einen Rundweg und bewundern noch viele dampfende, bunte, einfarbige, witzig konstruierte oder einfach nur dampfende Krater. Den ganzen Tag fahren wir verschiedene Stellen an und sind immer wieder sehr angetan von diesen Naturgewalten.








Besonders die Tatsache, dass sich die Erde hier in einer Tour verändert, messbare Verschiebungen stattfinden, Erdbeben, von denen ich zwar nichts gemerkt habe, die aber sehr häufig sein sollen. Es ist spannend! Die Fontänen kommen in unregelmäßigen Abständen und nach Möglichkeit bekommt man die Zeiten bei den Informationen. Als wir bei einem Krater auf einen Ausbruch warten, es ist fast meditativ, wundern wir uns, dass plötzlich die anderen Touristen in die entgegen gesetzte Richtung blicken:


zwei Kojoten durchstreifen das Gebiet und lassen sich in Fotografier-Nähe nieder. Ich vermute, dass es sich um Mutter mit einem Jungen handelt, der Kleine lässt sich bald nieder und legt sich so hin, dass man ihn mit bloßem Auge nicht vermuten würde. Selbst mit dem Fernglas ist er schwer zu finden, obwohl er nicht weit weg liegt. Die Mutter streift eher unruhig hin und her, lässt sich mal nieder, steht dann wieder auf und geht irgendwann fort. Als wir längst weiter sind, wir haben inzwischen erfahren, dass wir umsonst warteten und den Ausbruch bereits verpasst haben, hören wir den kleinen bellen und heulen, so wie man die Töne bei einem Kojoten vermutet.
Zwar immer noch keinen Bären gesehen aber Kojoten waren auch schon mal super! So süß!!!! Ansonsten beliefen sich unsere Tierbeobachtungen auf eine weitere kleine Schlange, wahrscheinlich ungiftig,


riesige Büffelherden mit ihren Jungen und einen Adler.
Und heute Abend spendiere ich eine Stunde Internet, im ganzen Park gibt es kein freies Wifi, und ich will doch das Geschriebene „freigeben“.....