9.6.
Okay, ich hab den Mund etwas zu voll genommen, ich habe den Kampf gegen die Viren nicht gewonnen, sie waren einfach in der Überzahl... So wachte ich dann heute Morgen zwar ohne Halsschmerzen dafür aber mit dickem Kopf und triefender Nase auf. Der Tag fängt ja toll an... Nun gut, er geht zumindest besser weiter, auf dem Campground gibt es nicht nur wunderbare Duschen, sondern auch ein erstklassiges Frühstück! Das beste daran ist das frisch geschnittene Obst, Melonen, Erdbeeren, Heidelbeeren, hurra! Dazu Tee soviel ich möchte, und ich möchte viel, Pancakes, Toast, Eier usw.. Und das alles total erschwinglich zu angemehmen Buffetpreisen.! Gut, das Leben kehrt erst einmal zurück und wir brechen auf. Heute wollen wir nur die Gegend mit dem Auto erkunden, Wanderungen werde ich nicht machen. Es geht nördlich in Richtung St. Ignatius, wo sich ein Bison- Nationalpark befindet. Wir durchqueren die 19 mi, und mittendrin, ja, oh ja, oh geil, sind zwei Bären!!! Hurra, endlich! Und gar nicht weit weg! Ein brauner und ein schwarzer Schwarzbär. Der schwarze war ein Junges. Dazu muss ich natürlich aufklären, dass man Grizzlis und Schwarzbären nicht an der Farbe sondern ausschließlich an der Körper- und Kopfform und an der Spuren unterscheiden kann. Beide Sorten gibt es in allen Farben. Allerdings lassen sich Grizzlis eh viel seltener blicken, und Schwarzbären sind zwar nicht ungefährlich, aber doch wesentlich harmloser. Und hier gibt es eh nur Schwarzbären....
Das für dieses Reservat vorgesehene Highlight, die Bisons, finden wir mal wieder langweilig.... Man sollte nicht aus dem Yellowstone-Park kommen.... Es geht weiter in den Norden, zwischendurch halten wir bei einem großen Supermarkt, um alle erdenklichen Medikamente gegen Grippeerscheinungen zu kaufen. Hier gibt's so etwas ja alles in der Grocery...
So kann ich die Landschaft besser genießen, die wirklich mal wieder sagenhafte Kontraste bietet. Erst noch die für Montana typischen Weiten und Berge, kurz darauf engere, also für hiesige Verhältnisse, Täler mit einem unermesslich großen tiefblauen See. Grünes Gras, Laubbäume- hier muss es öfter regnen. Wir erfahren dann auch in einem Visitor-Center, dass es ungewöhnlich warm und trocken momentan ist. Das Auto zeigt heute 96 F an, entsprechend 36 C. Wir wollen auf jeden Fall noch die Strasse hoch zum Glacier-Pass fahren, das soll eine der schönsten Bergstraßen sein. Leider erfahren wir, dass wir nur bis zur Mitte fahren können, ab dann ist ein Großteil gesperrt. Gut, so müssen wir unsere Route ein wenig umplanen, das ist man ja hier gewöhnt, und anders als in Kanada müssen wir keinen Umweg von 1000 km hinlegen.... Ziemlich dicht an dem Pass befindet sich ein Koa-Platz, und wir mieten gleich eine cabin, also ein Holzhüttchen. Oh fein! Und abends beschließen wir, dass wir auf diesem idyllischen Platz noch eine Nacht dranhängen, dann kann ich mich auskurieren. Das Rumreisen ist toll, aber die Ruhe kommt doch etwas kurz, und so werden wir das morgen einlegen. Ich kann noch nicht mal behaupten, dass das am Älter-Werden liegt, oder ich war schon immer alt....
Ausserdem ist hier auch noch Internet, wenn auch langsames und ich kann die Bilder und das Geschriebene hochladen.
Erst einmal gibt es heute Keine Ölbilder, das werde ich morgen machen. Ich bin ko und werde jetzt ins Bett gehen! Noch früher also sonst, aber wenn man krank ist, ist ja fast alles erlaubt....