Dienstag, 23. Juni 2015
22.6. ENDE
Unser letzter Tag ist angebrochen. Wir haben natürlich länger als im Zelt geschlafen, aber immerhin haben wir ja auch einiges vor uns.
Zunächst geht es nach San Francisco, zumindest einen kleinen Stadtbummel wollen wir machen. Aber es gestaltet sich schwieriger als gedacht. Wie fast immer üblich, liegt die Stadt im Nebel. Kurz vorher noch Sonnenschein und 23 Grad, dann bei der Golden Gate Bridge Nebel und 13 grad, gefühlt noch viel kälter. Wir machen trotzdem Fotos, der Nebel wabert sich so vom Berg runter, dass es immer mal wieder freie Stellen gibt.




In der Stadt ist Parken dann das erste Problem, ein Café finden, das nächste. Berg rauf und runter, und dann mit ordentlichem Gefälle, das ist San Francisco. Wie alles in Amerika, sind die Wege immens lang. Bischof dann endlich in der Downtown sind, und etwas leckeres zum Essen gefunden haben, ist unsere Parkzeit schon halb abgelaufen. Aber Bernd hat sowieso nicht mehr viel Lust auf Stadt und so machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto.

Bergauf, bergauf, bergauf, Kilometer um Kilometer..... Aber da steht es! Einen kleinen Kaffee noch zum Abschluss am Wasser und dann geht's zum Flugplatz. Eigentlich hält sich meine Aufregung in Grenzen, aber das ändert sich während des Fluges und ich komme in den Genuss von unglaublich netten Flugbegleitern! Wenn Silke reist, kann sie selbst beim Fliegen etwas erleben.....
Gleich als wir einsteigen, müssen wir kurz warten, weil der, wie ich erst denke, Kapitän, im Nachhinein glaube ich, war es der Flugzeugingenieur, im Wege steht. Er begrüßt uns nett und ich frage ihn gleich, ob er der Pilot ist und uns hoffentlich sicher nach Paris bringt. Er tröstet mich, meint, ich solle mir überhaupt keine Sorgen machen und merkt sich meine Platznummer. Noch bevor wir abfliegen, bekomme ich Besuch von einem Flugbegleiter, der mit mir über meine Ängstet spricht und mich ermuntert, mich zu melden, wenn ich mich fürchte. Supernett! Logischerweise frage ich zwischendurch auch die anderen Begleiter, ob alles okay ist, allmählich bin ich bekannt.
Gerade als ich einschlafen möchte, müssen wir uns anschnallen und es kommen stärkere Turbulenzen. Mein Puls ist auf gefühlten 360, Angstschweiß, ich bekomme Panik, auch wenn mein Kopf doch so gut Bescheid weiß. Bernd ist eingenickt, und ich benutze die Klingel. „Mein“ Begleiter kommt sofort, bleibt bei mir, bis die Turbulenzen vorbei sind, fordert mich auf, in den Bauch zu atmen, und hält mir die Hand. Er redet mit mir über die Ängste, bestärkt mich, dass ich sie nicht verstecke, wartet, bis ich wieder ruhig bin. Bei den nächsten Turbulenzen ist er an meiner Seite, bevor ich ihn rufen kann, denn sie sind noch stärker und ich noch panischer. Auch der andere kommt immer wieder, guckt, wie es mir geht und spricht mit mir. Alle so super nett. Als die beiden in ihre verdiente Ruhezeit gehen, haben sie offenbar einem anderen Bescheid gesagt, dass der sich weiterhin kümmern sollte.
Kurz vor der Landung kommt der Flugingenieur und nimmt mich mit ins Cockpit! Ein echtes Erlebnis! Dass eine Frau die Maschine steuert, wusste ich bereits, das sie zu dritt, zwei Frauen, ein Mann, drin sitzen im Cockpit, das war mir neu. Ich kann nur kurz bleiben, aber es hilft schon. Alles so übersichtlich und die Damen waren in hoher Konzentration. Immerhin waren wir auf dem Landeanflug..... . Ich war und bin echt gerührt, wie sie sich um mich gekümmert haben!
Nun warte ich auf meinen nächsten Flug, Paris-Hamburg, und aufgeregt bin ich trotzdem.... Grummel.....
Das war es nun mit meinem Blog, ich werde nun noch Fotos raussuchen und ihn damit beenden!

Danke fürs Lesen und die vielen positiven Feedbacks!!!



Montag, 22. Juni 2015
21.6. vorletzter Tag...


Die letzte Nacht vor Urlaubsende, morgen wird ein langer Tag, und heute war ein ebensolcher.
Pünktlich um 8:00 waren wir wieder bei Cindy und John, um mit ihnen die Bootstoor zu machen. Die müssten sie aber absagen, weil es einfach zu windig ist. Schade, aber andererseits kommen wir nun früher los, und das passt uns auch gut. Wir wollen ja auch jeden Fall noch kurz an den Mono Lake und gefrühstückt haben wir auch noch nicht, und dann heißt es eine ordentliche Strecke bis möglichst weit nach san Francisco zurückzulegen, damit wir zwischendurch unser Auto aufräumen und das Gepäck klar machen können.
Zunächst geht es also mal wieder in „unser Café“, Kaffee, Internet und eine Kleinigkeit essen. Wir sitzen so schön draußen, dass wir uns kaum trennen mögen. Doch der See wartet, wir wollen von Minerealgesteinen Fotos machen.


Wir fahren die Straße, die wir gestern zum Zeltplatz gekommen sind, nicht zurück sondern umrunden das Areal. Und ich muss feststellen, dass unser Campingplatz der einzig nicht-grüne war. Es Folgen noch ein See nach dem anderen, und überall ist es grün. Wunderschön-trotzdem hätte ich nicht täuschen mögen, so nett war doch der gestrige Abend! Und nun geht es an den See. Wir ärgern uns erst, dass man bezahlen muss- und freuen uns anschließend, dass unsere Nationalpark-Jahreskarte gibt.
Der mono Lake ist ebenfalls ein Salzsee. Dazu enthält er viel Calziumcarbonat, und dadurch kam es im Laufe vieler Jahre zu diesen urigen Gebilden.




Bernd möchte Panoramabilder machen und baut dazu sein Stativ auf, ich nähere mich einer Gruppe, die von einer Rangerin geführt wird, die gerade einen Versuch mit dem Wasser machen. Diese nette Rangerin bemerkt mich, ermuntert mich, näher zu kommen und bindet mich voll ins Geschehen mit ein. Zum Glück spricht sie sehr deutlich, so dass ich das meiste mitbekomme. Biologie-Unterricht im Freien, so sollten es die Schüler bekommen.


Es ist so spannend, es macht so viel Spaß! Und ich komme mit den Leuten zwischendurch, wenn wir den Weg weitergehen, ein wenig ins Gespräch. Bunt gewürfelt, mein Alter aufwärts, eine abwärts. Wir testen den PH-Wert, lernen bei den Krabben, irre klein und fast durchsichtig, deren es „Trillionen“ hier im See gibt, männlich und weiblich zu unterscheiden, und befühlen und schmecken das Wasser. Thema sind eigentlich Vögel. An diesem Wochenende, so erfahre ich, ist an ganzen vielen Orten „Bird Festival“. Insbesondere geht es um den Fischadler, der hier nistet, obwohl in der Salzlake kein einziger Fisch überleben würde. Aber das sei wie bei den Menschen aus Amerika – oder wahrscheinlich auch in Germany- meint unsere Vortragende, wo man seine Kinder dort aufziehen möchte, wo es schön und friedlich ist , und man dann woanders arbeitet oder einkauft. Fischen geht der „Osprey“ in dem See, an dem wir gecampt haben, hier genießt er eine Ruhe.






Bernd hat inzwischen seine Bilderserien beendet und möchte weiter. Wenn wir morgen nicht fahren würden, ich wäre der Gruppe noch weiter gefolgt. Aber na gut.
Geplant haben wir noch den Besuch eines Geisterstädtchens, das unweit des Sees liegt. Wir fahren auch hin, und entscheiden dort, dass wir doch auf den Besuch verzichten. Das Städtchen ist ein komplettes Freilichtmuseum, dass wir entweder richtig oder gar nicht ansehen können, so ist unser Gefühl. Es ist bestimmt interessant, aber dann möchte ich auch alles lesen und ansehen, mir vorstellen, wie alles war, aber ...... Über einen mal wieder superschönen Pass geht es Richtung Westen, kurvig und steil. Bis auf über 3300 m Höhe! Meine Güte, was hat die Natur überall so zu bieten!








Dadurch dass wir so hoch sind ist es streckenweise sagenhaft grün. Der letzte Schnee, so haben wir im Yosemite erfahren, fiel im Mai und zwar ordentlich, und das Schmelzwasser sorgt für kräftigen Wuchs. Später als wir quasi wieder unten sind, sieht es ganz anders aus- trocken, trocken, trocken....
Gegen sieben steuern wir einen KOA Campground an, der schön am Wasser und weit weg von der Straße liegt. Nur was wir nicht wissen, man darf auf ihm nicht Zelten.... Na klasse! Also ein paar Meilen weiter, da gibt es nicht einen. Wir rechnen damit, dass der teuer ist- aber so viel für Ihnen Zeltplatz zu bezahlen wie für ein Hotelzimmer, nein, das sehen wir selbst für unsere letzte Zeltnacht nicht ein. Wir suchen den nächsten Mac Donalds, stöbern unter Hotels in der Nähe und finden ein Zimmer für weniger als der Zeltplatz! Mit Bad im Zimmer! Und zwei großen Betten und Wifi!
So können wir in Ruhe unser Auto ausräumen und im Zimmer als sortieren. Neben uns hat eine Familie aus Mexiko das Zimmer bezogen, denen schenken wir unsere Kühlbox und ein paar Schüsseln, die uns treue Dienste erwiesen haben.
Wie wir morgen den Tag verbringen, weiß ich noch nicht genau, ich werde es dann irgendwann noch reinsetzen, um diesen Blog vollständig zu machen.



Sonntag, 21. Juni 2015
20.6.
Nun hatte ich wieder kein Internet und musste versetzt schreiben. Egal, heute werde ich nun versuchen, alles von gestern zusammenzutragen.
Den Yosemite haben wir auf dem Pass von West nach Ost durchquert. Wir waren wieder einmal sehr früh dort, die Eingangshäuschen waren noch nicht einmal besetzt.


Eingang in den Park

Dazu: um die Nationparks besuchen zu dürfen, braucht man einen Pass, entweder einmalig oder einen jährlichen, mit dem man dann in alle Parks das ganze Jahr darf. Bis Aug. 2016! Wer also noch in die USA möchte, darf sich gerne bei uns melden!
Der Pass führt über 68 km in eine Höhe von ca. 3000m und durchläuft eine Vegetationswelt als ob man von Mexiko in die Arktis fährt...
Die Aussichten sind wie immer phänomenal. Wie machen eine kleine Wanderung zu Mammutbäumen und ansonsten nur kleinere Gänge.


Okay, kein Mammutbäumen, sondern ein "Brandopfer". 2011 hat ein Feuer hier viele Hektar Wald zerstört.






Nach einer zu großen Anstrengung ist mir einfach nicht. Trotz moderaten Temperaturen von 23-25 Grad knallt die Sonne. Unten im Tal sollen heute wieder ca 35 Grad werden....

Und hier ein paar Eindrücke:












Kletterer





Wir beenden den Park im Osten und müssen nun überlegen wie wir geordnet wieder nach San Francisco kommen. Dazu gibt es erst einmal einen guten Kaffee in einem alternativen gemütlichen Kaffee am Mono Lake.



Dort kommen wir mit zwei Byern ins Gespräch und prompt ist es früher Abend. Und noch haben wir keinen Campground.... Und es ist Wochenende und Fathers Day, also alles recht voll. Im Visitor Center lassen wir uns Kopien der Campingmöglichkeiten in der Region geben und am wahrscheinlichsten wird ein Naturplatz sein. Ich möchte aber soooo gerne duschen heute. Oh Weih! Entgegen aller Annahmen finden wir gleich auf dem ersten das große Wort „Vacancy“ – offene Plätze und gleich daneben : SHOWERS Hurra!!!! Und das ganze am See! So schön! Zwar fehlt zur vollendeten Schönheit das Grün, aber das ist halt so)
Als wir frisch geduscht zum zelt kommen, spricht uns uns ein älteres Pärchen auf unser ja wirklich kleines Zelt an und lädt uns auf einen Drink zu sich ein. Wir versprechen zu kommen, wollen aber erst essen.
Die beiden, John und Cindy, Sind erfreut und auch erstaunt, als wir wirklich kommen. Ihre Erfahrung war, dass meistens sie äleute doch nicht kommen, wenn sie sie einladen. Wir verleben einen lustigen und netten Abend mit Ihnen am Kamin draußen. Sie sind Dauercamper, wohnen 90 km entfernt und haben dich dort im Sommer nett eingerichtet. Für heute Morgen haben sie uns auf eine Bootsfahrt über den See eingeladen. Da wieder einmal früh wach waren, wollten wir erst noch im Ort unser online-check-in machen, wussten nicht dass es erst 30 h vorher geht. So müssen wir uns heute Nachmittag noch einmal Internet suchen....




19.6. viel Fahrerei


Um 5:15 ist für uns die Nacht zu Ende. Wir werden beide wach und wollten eh eine halbe Stunde später aufstehen, warum also nicht gleich? So geht's bereits vor 6 nach einer kalten (!) – offenbar wurde das Wasser erst später angeheizt....- Dusche on the Road! Erst einmal heiliges Wasser bevorraten und los geht's! Um diese Uhrzeit und bei den amerikanischen Straßen schaffen wir ordentlich etwas Weg, immerhin sind es bis zum Yosemite Park 500 km, und rasen ist hier auf den Straßen ein Fremdwort und ein no go! Irgendwann gibts es einen Kaffee to go, ein wenig später ein Müsli auf einem Rastplatz. Die Rastplätze sind hier sehr großzügig angelegt, mit in der Regel sehr sauberen und gut ausgestatteten Toiletten und Picknickplätzen. Meistens auch noch ein Areal für Pets- Haustiere, insbesondere natürlich Hunde. Dieses Mal ist da sogar noch ein Sänger, der unschön Country-Musik beglückt.


Witzige Stimmung. Auf der Autobahn geht es an Sacramento vorbei und am frühen Nachmittag erreichen wir die Region vor dem Park.die Gegend ist schon lange trocken und kahl. Ich verstehen und sehe, was Kalifornien für Wasserprobleme hat. Zwischen der Dürre riesige Felder, die eindeutig bewässert werden, das meiste Wasser geht wohl in die Landwirtschaft.





Mein Kenntnisstand reicht aber (noch) nicht soweit, wieviel davon unnötig oder für Tierfutter o.ä. Ist. Oder wirklich alles zur Ernährung der Bevölkerung? Sicher nicht..... Wir sehen keine Bewässerung, also muss das unterirdisch installiert sein, immerhin ein Fortschritt, so kann kein unnötiges Wasser verdunsten und Wurzeln werden direkt gewässert. Wir sind längst über die 33 Grad Marke hinaus, allerdings ist trockenen Hitze halbwegs gut zu ertragen. Na gut, und das Auto ist natürlich klimatisiert.



Vor einer Tankstelle

Im Örtchen,von dem wir den Campingplatz ausgesucht haben, begegnen wir unserer ersten eher unfreundlichen Amerikanerin. Im Visitor Center fragen wir nach capmingmöglichkeiten und werden sehr abgefertigt. So dass man gar nichts mehr Fragen mag.... Sehr untypisch. Doch auf dem Campground gleich die nächste- wo sind wir hier gelandet? ??? Die Dame, nein Frau am Empfang, sagt uns, dass es keinen freien Zeltplatz mehr gäbe. Schön und gut, aber wir sind es hier gewöhnt, dass man uns dann Vorschläge macht, was wir machen können oder dass es ihr leid täte. Ich war ein wenig bedient.vdann erfuhr ich auch noch, was wir gespart haben- so teuer hätten wir noch nie gezeltet, mit unserem Miniteil! Pah, gut dass er voll war!
Einige Meilen später finden wir dann einen mit netten Leuten, mit Zugang zu einem Pool, der zur Nachbar Lodge gehört. Bestens! Zelt Aufbauen, ab in den Pool, und nun kann der Tag erfrischt weitergehen.
Wir fahren schon mal eine Runde in den Park. Gleich am Eingang steht ein Schild, dass alle Campingplätze im Park belegt seien, wie gut, dass wir unseren haben, das war nämlich unsere Alternative gewesen....
Durch die angegrenzenden (aus Amerikaner Sicht) Städte wie Sacramento (ca. 500.000 Einwohner und 180 km entfernt) und San Francisco (mit Umland 7,4 Mio. Einwohner und ca. 300 km entfernt) und natürlich aus dem wohl auch dadurch entstandenem Bekanntheitsgrad ist es hier voll und durchorganisiert. Der Verkehr geht meist One-way, riesige Parkplätze, Busse, die dich überall hin und herbringen, kostenfrei. Und natürlich Shops, Cafés, Restaurants. Ähnlich wie im Grand Canyon, nur noch mehr. Es ist beeindruckend, was auch hier die Natur in zig Millionen Jahren gezaubert hat.


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Unglaubliche Felsen, von Kletterern (Profis!) begehrt, Formationen, die immer wieder unwirklich erscheinen. Nun noch heut Abend von der Abendsonne angestrahlt, das hat schon etwas ganz Besonderes.
Mich stört trotzdem der Massentourismus. Der Gedanke, dass wir morgen in einem Pulk daher laufen oder fahren, in vollen Bussen und Fahrradfahrern aus dem Weg springen müssen, schreckt mich ab. So werden wir morgen wieder einmal sehr früh aufstehen und die morgendliche Sonne bewundern. Hoffentlich mit nur wenigen! Wenn die Massen auflaufen, befinden wir uns sicherlich dann schon in Höhen, die sowieso nicht mehr von allen angesteuert werden. Aber davon berichte ich dann morgen!

Eine Erkenntnis die Amerikaner betreffend, hätte ich schon wieder ganz vergessen oder sie haben sich geändert: Fußgänger stehen immer an erster Stelle. Möchtest du eine große Straße überqueren ohne Zebrastreifen, sie halten an. Und die Erfahrung haben wir oft gemacht, konnten es gar nicht glauben. An Übergängen sowieso. Aber eben auch überall anders. Ein Beispiel, das in Deutschland gerne Schule machen dürfte!



Freitag, 19. Juni 2015
18.6. Enerige tanken - chillen
Ist dies nun mein Biorhythmus oder einfach nur Urlaub? Morgens und 6:00 ausgeschlafen zu sein, Abend zeitig ins Bett, denn was soll man denn noch wenn es dunkel ist draußen machen außer am Lagerfeuer zu sitzen? Da kann ich auch um 22:30 ins Bett, also in den Schlafsack gehen, und bin natürlich dann in der Frühe ausgeschlafen. Wunderbar! Ich liebe diese morgendlichen Stunden! Eine positive Erkenntnis heute Morgen: meine Ängste sind so viel weniger geworden. Ein Beispiel: Dicht am Zeltplatz fährt eine Eisenbahn lang, die auch nachts fürchterlich tutet, so als wäre sie heiser. Es noch nicht so lange her, dass ich solche Geräusche beim Wachwerden nicht einordnen konnte und Panik bekam. Nun wache ich auf, denke, okay, Eisenbahn und schlafe weiter. Ein neues Gefühl, das ich auf meinem Positive-Veränderungen-Konto verbuche. (Richtig verstehen können das wahrscheinlich nur diejenigen, die mich gut kennen....)
Wir verleben einen sehr entspannten Tag, daher gibt es auch heute gar keine Bilder. Ich habe einfach keine gemacht.
Morgens holen wir uns erst einmal unseren Tee/Kaffee an einer Tankstelle, wir vermuten, dass unser Frühstücks-Café noch nicht geöffnet hat. Dort werden wir von einer drallen Schwarzen mit einer unfassbaren guten Laune empfangen. Ob die schon stoned ist? Hier ist alles möglich. Wir haben sehr viel Spaß mit ihr und ihre gute Laune ist zwar heut nicht unbedingt nötig, aber trotzdem sehr ansteckend. Welch netter Tagesanfang für jeden, der dort Benzin oder Kaffee schlappert!
Anschliessend, also nachdem wir unseren Tee/Kaffee ausgetrunken haben, gehen wir wieder nett frühstücken, im selben Café, diesmal aber mit Bagels. Und ohne Bekanntschaften. Einfach in Ruhe.
Sitzen in der Sonne und genießen unsere Umgebung. Es ist schon spannend genug, zu beobachten, was für und wieviele Leute ins Café kommen, manche bleiben, manche holen sich nur ein Getränk. Die meisten sind Hippies, andere einfach nur cool und wenige Geschäftsleute.
Dann geht's zurück zum Campingplatz, eine Runde Abkühlung im Pool. Ganz alleine, der Zeltplatz ist um diese Uhrzeit ruhig und leer. Wir lesen, schreiben, entspannen.
Mittags fahren wir wieder ins Städtchen und erkunden die Geschäfte: Ein Esoterikladen neben dem anderen. Die meisten sind recht kommerziell, einige sind „echt“. Da freuen sie sich schon einfach, weil du reinkommst, egal, ob du etwas kaufst oder nicht. Sie sehen aus, als würden schweben! Abgefahren! Manche bieten auch Gespräche mit Engeln an oder Lesen deiner Aura, aber wir kommen ohne ganz gut zurecht. Solche Möglichkeiten bieten sich bei Bedarf ja durchaus auch bei uns!
In einem christlichen Café/Treffpunkt nehmen wir unser Mittagessen ein: einen superfrischen Salat ich, und Bernd eine hausgemachte Chili. Beides superlecker und günstig. Dass dieser Laden so christlich ist, wussten wir vorher gar nicht, ich war offen gestanden erst einmal auf einen Kaffee und freies Wifi aus! Als ich dann aber die beiden „daily menues“ las, entschied ich mich um, gegen den Kaffee, natürlich trotzdem fürs Wifi! Und es war eine angenehme Atmosphäre. Frauen saßen dort und spielten Karten, die meisten kannten sich, an der Seite standen zwei Klaviere, in den oberen Etagen kann man sich mit mehreren treffen und spielen oder einfach lesen. Montags gibt es Suppe frei, ich denke mal für Bedürftige, samstags einen Life- Musikabend und die Belegschaft arbeitete mit Freiwilligen und non-Profit.
Nach einer ausruhen-Runde auf dem Campingplatz, holen wir uns erneut einen Tankstellen-Tee und fahren für ein kleines Picknick an den See.
Morgen geht es nun weiter um Yosemite, ich bin gespannt und freue mich drauf. Und - dann ist schon Freitag! Es geht mit schnellen Schritten unserem Urlaubsende entgegen. Montag Abend sitzen wir bereits wieder in Flieger. Und Dienstag Nacht sind wir Zuhause. Und so wie ich mich auf den Urlaub gefreut habe, so sehr freu mich nun auch wieder auf Worpswede!



Donnerstag, 18. Juni 2015
17.6. So viel Energie!!
Oh, oh, ihr Lieben, ich gerate wieder ins Schwärmen! Wir sind in einer so unglaublich schönen Gegend, das hätte ich bei der Planung gar nicht gedacht!
Der Mt. Shasta hat einen super esoterischen Einfluss auf das ganze Leben hier.


Das kleine Städtchen hier heißt ebenso und ist eigentlich eher ein Dörfchen. Aber ein besonderes- so wie Worpswede! Mit besserem Wetter..... Aber nicht so tollen Menschen!! An der Hauptstraße reiht sich ein esoterischer
Laden in welcher Form auch immer an den nächsten. Und das in Häusern des Wildwest-Stils.
Heute Morgen wollen wir als ersten esoterisch frühstücken und finden mehr aus Zufall ein sehr nettes Kaffee. Weil wir zu faul sind die Karte zu lesen, bekommen wir nicht mit, dass es auch Bagels gibt und essen so eine Apfeltasche (ich) und einen Cookie (Bernd) zum Kaffee. Draußen können wir nett sitzen. Wir kommen dann gleich mit einer Wahl-Einheimischen ins Gespräch, die in früheren Zeiten im Stress von und in New York lebte, Songs schrieb, u.a. mit dem Manager von Barbara Streisand zusammenarbeitete, sich bewusst nun in diese Region zurückzog,um Bücher zu schreiben. Das ganze kommt nicht etwa angeberisch rüber, sondern eher, zu verdeutlichen, was wirklich wichtig sei. Sie gibt uns, was die Einheimischen ja immer gern machen, Tips, was wir in dieser Region uns ansehen sollten und es hört sich gut an. Das Gespräch geht aber auch noch weiter in die Tiefe, was ist wichtig im Leben und was nicht. Es ist nett, und ich strenge mich sehr an, möglichst alles zu verstehen. Und richtig zu antworten.... Besonders gerne verwechsel ich z.B. Frog (Frosch) mit Fog (Nebel), und das kann schon mal zu Irritationen führen!
Unser erstes Ziel ist ein wunderschöner See, ziemlich weit in der Höhe. Einen halben Weg kann man drum herum laufen.






Wieder einmal ist es schade, dass ich euch die Düfte nicht vermitteln kann, ich denke, es sind Azaleen, die immer wieder am Wegesrand stehen! So idyllisch.





Nach diesem Gang von da. 2 km holen wir unser Badezeug aus dem Auto und „springen“ ist leicht übertrieben, also waten vorsichtig hinein. Ach, wie erfrischend!!

Nach einem kleinen Einkauf mit anschließendem Mittagspicknick fahren wir unser nächstes Ziel an, eine Passstraße bis ziemlich weit hoch. Die Aussicht ist natürlich grandios, aber um ganz nach oben zu kommen, müsste man noch mal einen sehr schweren Fußmarsch und 2500 m Höhe in Angriff nehmen. Inklusive Schnee!
In der frühen Nachmittagshitze kommt kein weiterer Meter für uns in Frage. Auch wenn es schon ne Ecke kühler als im Dorf unten ist, brennt die Sonne ordentlich! Und so lassen wir es bei den Aussichten!
Als letzen Punkt gibt es das „Headwater“- die Quelle des Sakramento, die hier aus dem Mt. Shasta entspringt. Und dementsprechend von allen Menschen hier, insbesondere der esoterischen Szene frequentiert wird. Einer nach dem anderen kommt mit Flaschen, um sich Wasser abzufüllen, manche bringen ganze Kanister mit, 10 l Bottiche! Ein junger Mann sitzt auf einer Bank, trommelt und singt dazu wie in Trance, ein anderer meditierte daneben.

Zwei Mädels im Studentenalter verkaufen auf einer Decke ausgelegte Steine. Eine der beiden schwingt gekonnt den Hula-Hopp-Reifen. Dann kommen ganz „normal aussehende“ mit ihrer Thermoskanne oder Wasserflasche, befüllen sie und gehen wieder. Es ist ein Kommen und Gehen!
Natürlich haben wir uns auch an diesem frischen Quellwasser erfreut und gelabt und hoffen, nun ganz viel Energiebedarfes zu bekommen. Das war auch gleich das erste, was die nette Frau heute Morgen sagte: der Ort und die Gegend hier hätten sehr viel Energie! Kann es mir einer verdenken, dass ich dann gleich von Worpswede erzählte? Wir haben vielleicht keinen Mt. Shasta, aber doch immerhin den Weyerberg!!! Und vielleicht kein Quellwasser, aber Moorwasser!
Morgen werden wir einen weiteren Tag hierbleiben, und übermorgen dann weiter zum Yosemite Park fahren. San Francisco werden wir nur streifen, uns ist einfach immer noch nicht nach Stadt



Mittwoch, 17. Juni 2015
16.6. WÄRME!!!
Heut mittag noch 55 Grad, nun 91 – ja, wir sind ins Landesinnere gefahren! Haben uns noch ein paar wenige schöne Ecken der Küste angesehen und schon vorher beschlossen, heute die zwar wirklich beeindruckende wunderschöne Küste zu verlassen und uns der Wärme zuzuwenden.


Sanddünen, soweit das Auge reicht- leider zur Hälfte für den Motorsport missbraucht.....





Es dauerte keine fünf Meilen und das Thermometer stieg bereits leicht an.
So gibt es heute nicht viel zu berichten.



Unser Ziel: Mt. Shasta

Wir haben einen richtig gemütlichen Campingplatz gefunden, mit vielen alten Bäumen und einer netten Atmosphäre. Beste sanitäre Einrichtungen und das zum fast halben Preis wie der gestrige, der lange, lange nicht so schön war.
Bernd hat nun gerade einen Salat gemacht und Feuerholz gekauft. Wir werden zum ersten Mal auf ganz amerikanische Weise den Abend verbringen- am Lagerfeuer! Ich weiß nicht, ob ich schon erwähnte, dass jeder Platz auf jedem Campground und nahezu jeder Picknickplatz, von denen es auch so viele gibt, eine Feuerstelle hat.
So haben wir gemütliches Draußen-Sitzen am Feuer, Essen Salat und fühlen uns wohl!



Dienstag, 16. Juni 2015
15.6




Neun Monate im Jahr soll es hier an der Küste nebelig kalt sein, wir haben leider vergessen zu fragen, wie es in den drei übrigen Monaten aussieht... Regen? Schnee? Sonne????? Egal, wir sind jetzt hier und es war heut morgen gleich wieder nass, kalt und grau. Nach einer heißen Dusche und einem Müslifrühstück in der Hütte machen wir uns auf den Weg zur nächsten Tankstelle, uns den obligatorischen Kaffee holen. Noch wenig motiviert überlegen wir, doch ins Landesinnere zu fahren, Wärme statt Küste. Erst einmal machen wir halt in einem Visitor Center. Mit einem Ranger, der die pure gute Laune ausstrahlt, kommen wir ins Gespräch und schon wesentlich motivierter beschießen wir, eine Wanderung zu machen. Es geht einen Berg hinauf, anstrengend, mühsam – wohltuend! Uns wird warm, hier ist kein eisiger Wind, der Weg ist trotz Anstrengung gut zu laufen, man muss nur aufpassen, dass man nicht über die diversen Baumwurzeln stolpert, und die Aussichten sind selbst bei dem grauen Wetter wunder- wunder-schön! Wie es mir schon mal erging nach einem mühsamen Aufstieg, erblicke ich oben einen großen Parkplatz! Gut, dass wir das nicht vorher wussten!



Auf dem Weg bergab fotografieren wir noch wunderschöne Blumen! Ein paar bekommt ihr hier als Exempel! Ich weiß natürlich nicht wie sie heißen, aber bei Pflanzen interessiert mich eben auch nur schön oder nicht schön, duftend oder eben nicht.






Dieser Trail von 4,4 mi = 7,1 km tut mal wieder super gut! Die zwei letzten Tage zeigt es sich doch immer wieder sehr pragmatisch, wie sich Bewegung auf die Laune auswirken kann.
Der nächste Halt erfolgt an einem Leuchtturm, den wir nach einer kurzen Brotzeit ebenfalls erwandern, dieses Mal ist es aber nur ein kleiner Weg.




Spannender als der wirklich hübsche Turm und dessen dazugehörigem Haus des Leuchtturmwärters ist ein „Freiwilliger“, derer es hier in den Staaten viele gibt, der den interessierten Touristen einen Blick durch dein gutes Okular erlaubt. Erst hat er es auf kleine Taucher ausgerichtet, die wir aber gut kennen und schön und nett, aber etwas langweilig finden, die aber normalerweise nicht im Ozean, sondern in Flüssen, Teichen und Seen vorkommen. Insofern wieder interessant. Was wollen die im Pazifik..... Naja, dann richtet er das Objektiv an einen Felsen, auf dem sich zwei Seehunde lümmeln. Er erklärt uns, dass es in dem Haus, das man sehen kann, einen Fahrstuhl gäbe, der zu einer ganzen Kolonie Seehunden führen würde. Wir wollen hingucken. Eine Führung durch den Leuchtturm ersparen wir uns, sie wird von ebenfalls Freiwilligen angeboten.
Das Visitor Center entpuppte sich als eine Art Seehundszoo, mit ordentlich Nippesverkauf. Der Eintritt soll 14$ Kosten, pro Person. Nun haben wir aber Seehunde, Seelöwen usw. schon mehrfach in freier Natur gesehen und werden das Geld lieber anders anlegen. Wir fahren ein kleines Stück weiter, halten zwei Kurven weiter an und entdecken eine ganze Kolonie Seehunde/Seelöwen etwas abseitig . Mit dem Fernglas wunderbar zu sehen, mit meiner Kamera kann ich sie zumindest etwas festhalten. Kostenlos! Hurra!




Inzwischen haben wir wieder Teedurst, die nächste Tankstelle ist unsere, der nächste schöne Parkplatz ebenso. Mit Blick aufs Wasser machen wir eine Pause, in der wir auch beide ein wenig einnicken.
Es bleibt spannend, wie unsere Reise weitergeht, wir planen von Tag zu Tag. Aber das ist okay und so bin ich gespannt auf den morgigen



Montag, 15. Juni 2015
14.6. Kälte!
Eigentlich dachte ich, heute gäbe es gar nichts zu berichten. Und das, wo ich doch so gerne schreibe. Aber manchmal wird dann doch ein Schalter umgelegt und vieles ändert sich.
Die Küste zeigt sich heute Morgen erst mal von ihrer grauen Seite, das ist hier absolut nicht ungewöhnliches. Trotzdem –grau heißt hier auch gleichzeitig kalt! Die Temperatur geht nicht über die 12 Grad Marke, der Wind bringt das auf gefühlte 5 Grad. Wir laufen in dicken Pullovern und mit Stirnbändern rum, es ist Sommer.... Schon vor zwei Jahren habe ich überlegt, dass es doch fiese ist, wenn man Haus am Pazifik hat, so richtig traumhaft, und es dann dauernd grau ist. Aber das ist die Wetterlage hier und hat mit den Temperaturen des Ozeans zu tun....
Aber anders als gestern klärt es unglaublich schnell auf und wir fangen an zu glauben, dass wir doch heute noch am Strand liegen können, Bernd meinte in der Wettervorhersage unglaubliche 28 Grad gesehen zu haben. Es war ja erst halb neun, und wenn jetzt schon die Sonne kam, das lässt hoffen. An einem richtig netten Picknickplatz mit Blick auf das immer tosende Wasser nehmen wir unser Frühstück ein. In der Sonne, wunderbar. Neben uns parkt eine Familie und schleppt Grill und Mengen an Essbarem sowie Angelwerkzeug usw. zu ihrem Platz. Das erleben wir heute öfter: es ist Sonntag, da gehen viele Familien mit Sack und Pack ins Freie und verbringen dort den Tag. Und Sack und Pack heißt immer Grillen!
Unsere Tour geht an der Küste weiter in den Süden. Es gibt immer wieder superschöne Ausblicke, hier und da halten wir an, um Fotos zu machen.

Singvogel auf einem Parkplatz

Trotzdem kommt ein Gefühl auf, dass das nicht tagesfüllend ist oder sein kann. So machen wir erst einmal einen schönen Strandspaziergang. In der Ferne sieht man schon die Wolken wiederkommen, aber das kann ja nicht sein, es soll heiß werden! Wir finden ein uriges Kaffee, in dem wir schön draußen sitzen und unseren Cappuccino schlürfen.




Jeder mit seinem Handy als Buch in der Hand. Ich habe meine Wirtschaftslektüre nun fast durch und habe zum ersten Mal in meinem ja nicht mehr ganz jungen Leben, peinlich wie es auch ist, einen annähernden Durchblick über das Finanzsystem in unserem Land bzw. der Industriestaaten. Dachte ja niemals, dass mich das faszinieren könnte. So eine Reise bringt schon viele Facetten mit sich. Zwischendurch kommt ein Mitarbeiter mit seinem Papagei lang spaziert. Der brauche jeden Tag seine Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten, erzählt er und auch, dass der Vogel innerhalb der Woche bei seinen Eltern sei und am Wochenende mit im Café. Es ist urig und nett. Der Wind wird stärker und langsam wird es auch zu kühl, draußen zu sitzen. Wir machen uns wieder auf den Weg weiter in den Süden. Vorher werfen wir am gegenüberliegenden Strand einen Blick auf eine dichte Halbinsel, auf der sich Robben tümmeln, ca. 80 Tiere zähle ich.


So richtig zufrieden sind wir nach wie vor heute nicht, irgendwie fehlen uns die Ziele für die letzte Urlaubswoche. Und einfach nur vertändeln und warten, dass wir wieder nach Hause fahren, das wollen wir nicht.
Inzwischen ist alles grau, windig und kalt. Was machen wir hier, was wollen wir? Diese Fragen kennen wir auch anderen Urlauben und ich überlege mir, was ich alleine machen würde. Mich bewegen, ganz klar, einen Spaziergang, nein ,eher Wanderung. Frisch Luft,, Bewegung, neue Gedanken. Und das Konzept geht auf. Wir ziehen uns warm an, rüsten uns mit Fernglas aus und ab geht es wieder an den Strand. Inzwischen natürlich ein ganz anderer als heute Morgen. Wir laufen, reden, gucken, laufen, reden...... Es tut so gut, es war genau das richtige. Und dann kam der oben erwähnte Schalter. Dicht bei uns fliegt der erste Greifvogel, weitere folgen. Wir können trotz Fernglas nicht ausmachen, was es für welche sind. Beim Weiterlaufen sehen wir, dass sie sich mit mehreren an einer Stelle versammeln, ca. 6-8 auf einem Haufen. Erinnert ein wenig an Walt-Disney-Filme. Sehr merkwürdig. Sie sehen aus wie Geier - und es sind Geier!



Sie laben sich an einer toten Robbe, die wohl von der Flut angespült worden ist. Wir sind inzwischen an der Robbe dran, die Geier kreisen über uns hinweg, warten, dass wir ihren Futterplatz wieder verlassen.



Wir treten den Rückweg an, sind auch weit genug gelaufen. Da erleben wir dann die nächste Überraschung: ebenso dicht wie vorhin noch der Geier fliegt plötzlich ein Adler neben uns. Wir müssen nachher noch nachsehen, welche Art Adler er ist, auf jeden Fall kein Fischadler.

Nun sind wir ja schon so was von besser drauf! Wir fahren zur nächsten Tankstelle, um uns einen Kaffee holen. Hier fährt man nicht nur zum Tanken zur Tankstelle, in Amerika ist alles anders. Dort ist es dann so gemütlich, warm und hell, dass wir uns reinsetzen, ein paar Postkarten schreiben , Kaffee trinken und über weitere Möglichkeiten nachdenken. Nun geht's uns wieder richtig gut! Falls es uns hier nämlich weiterhin zu kalt ist, fahren wir schneller Richtung San Francisco, biegen vorher aber links ab und besuchen noch den Yosemite Park, da ist es warm! Und spannend!

Bester Dinge fahren wir noch einmal ein paar wenige Meilen in den Norden, um die Geier fotografieren zu können und bekommen auch gute Bilder hin. Jetzt heißt es, einen neuen Campingplatz aufzutun, und ganz dicht ist ein KOA, und der hat auch noch ein Hütte frei. Und natürlich freies Wifi! Wir fühlen uns wie im Paradies!


Historische Brücke am Campingplatz

Und wundern uns auch immer wieder, mit wie wenig man doch zufrieden sein kann. Muss ich zuhause wieder ausmisten?? Schon manches Mal nach dem Urlaub hab ich bzw. haben wir zuhause umgeräumt – aber das lass ich auf mich zukommen....



Sonntag, 14. Juni 2015
13.6. Fortsetzung, bzw. alles
Und schon wieder ist Samstag, wieder eine Woche um. Es geht so schnell, trotzdem ist der Beginn unserer Reise schon so weit weg. Worpswede, Deutschland ist auch weit weg- und gleichzeitig so nah. So fern, und doch so nah, ist das ein Buchtitel? Könnte ich nun lange drüber philosophieren, aber mal wieder verschone ich euch. Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl! Einerseits den Abstand zum Alltag zu bekommen, einiges mit anderen Augen aus der Entfernung zu betrachten, und gleichzeitig sich auch wieder auf zu sein Zuhause mit allem Drum und Dran, und damit meine ich die netten alltäglichen Freuden, zu freuen. Zu wissen, da gehört man hin, zumindest jetzt. Und das Jetzt ist nun mal das Wichtigste.

Wir gehen den Tag langsam an. Warten als erstes, bis der Frühstücksraum öffnet- sind um halb 6 aufgestanden und unter der Dusche fiel mir dann ein, dass wir ja hier um 7:00 frühstücken wollen... Pancakes frei! All you can eat!




Also lesen wir ein wenig und ich stelle meine Bilder von gestern rein, siehe weiter unten, und ruck zuck ist es 7:00. Draußen ist es bewölkt, ziemlich frech finden wir, Wetter-online zeigt doch immerhin vereinzelt Sonne. Außerdem ist es kalt, um so angenehmer die heißen Pancakes und der heiße Tee!
Nun heißt es nur noch Küste abwärts, die Tage bis zum Abflug reichen gut aus. Wir haben ja noch 3-4 Tage Tage San Francisco eingeplant, momentan ist mir aber nicht nach Stadt, naja, und wenn ich Bernd frage...... Also lieber Pazifik in aller seiner Schönheit. Nur ohne Sonne? Erst einmal gehen wir einkaufen und trinken gleichzeitig bei Starbucks warm und wohlig einen Cappuccino. Bis wir damit fertig sind und genug gelesen haben, kommt die Sonne raus und es kann losgehen.
Atemberaubende Ausblicke erwarten uns...


Der erste Haltepunkt ist Cannon Beach mit seinem 71 m hohem Monolith. Er gilt als drittgrößter der Welt und ist bei Ebbe zu Fuss zu erreichen, was allerdings aus Vogelschutzgründen verboten ist.


Wir machen einen langen Strandspaziergang

Also wir natürlich zu Fuß.....

und sind nachher an der Straße erstaunt und müde, wie weit wir gehen müssen, um wieder zu unserem Auto zu gelangen. Inzwischen hat die Sonne ordentlich Kraft und wir sind natürlich warm angezogen. Um neue Kraft zu schöpfen, fahren wir an eine nette Picknickstätte, breiten unser Isomatte aus und alles, was wir an essbarem, und das ist nicht wenig, finden, ebenfalls. Hinterher suchen wir uns dann in der Hauptstraße ein nettes Kaffee und genießen ihn in der Sonne.
leichte Verzerrung durch eigentlich Hochformat....

So geht unser Tag weiter, ein wenig Autofahren, viele „view points“ ansteuern, Pause machen, am Strand sitzen, etwas weiter, ein netter Kaffee oder non-alkoholic Bier

Gebraut in Bremen!!

.... Ein sehr entspannter Tag. Insgesamt ca 50 ml vom letzten Campground entfernt suchen wie einen neuen und bauen unser Zelt auf.


Wunderbar! Es bleibt noch genügend Zeit, um den Pazifik und einen Leuchtturm zum Sonnenuntergang zu bewundern und so nehmen wir noch eine mittlere Fahrerei auf uns, um in die Tellamok-Bay zu fahren. Es hat sich gelohnt!!







Der Octopus-Tree



Samstag, 13. Juni 2015
13.6.
So, erst einmal gibt es die Bilder von gestern.... Derzeit warte ich darauf, dass der Frühstücksraum geöffnet wird und kann die Zeit nutzen dass keine im Netz ist und das Wifi dementsprechend schneller. Es ist 6:45, alles wartet verpackt, dass wir an die Küste fahren, aber wenn es auf einem Campingplatz morgens Pancakes kostenlos gibt.....
Fahrt von Ellensburg nach Portland:



In der Ferne Mt. Helena


Mt. Rainier


Columbia River



Wir erreichen Portland:









Buchhandlung


hier bastelt einer in der Buchhandlung Papierblumen, einfach so

Kopf drehen!
In der Buchhandlung



So, später mehr, nun gibt's Frühstück!



12.6.
Das Wifi ist hier sehr langsam, deshalb gibt es Bilder erst morgen!

Nach einer mal wieder sehr entspannten Nacht wachen wir gegen 5:00 auf- die Zeitumstellung ist doch jedesmal wieder genial! Und so sind bereits kurz vor 6:00 wieder unterwegs, haben aber sowieso nicht so viele Meilen vor uns. Es geht heute nach Portland.


Dieses auf inzwischen 600 000 Einwohner angewachsene Städtchen wirkt gemütlich und ruhig, allerdings halten wir uns auch nur in der eher alternativen Ecke auf. Kleine nette Kaffees, esoterische Läden, Yoga-Studios, die größte unabhängige Buchhandlung der Welt. Sie umfasst 6500 qm auf 3 Etagen und man braucht einen Plan, um durchzufinden. Es war schon witzig, denn die Atmosphäre war eigen,nicht so kommerziell. Lt. Reiseführer sind dort mehrere Millionen Bücher, aber längst nicht alle neu, diverse gebraucht. Kapiert habe ich das erst, als ich ein „Teste dein Wissen-Physik“ in die Hand bekam und dort schon mit Bleistift alles eingetragen war.
Wir machten einen ordentlich Rundgang durch dieses Viertel, die eigentlich Innenstadt ließen wir ganz aus, nach Shoppen war uns gar nicht. Beeindruckt hat mich das viele Grün in der Stadt, die viktorianischen Häuser und das Strassensystem der Zufahrtsstraßen: in diversen brückensystemen mehrfach übereinander kommt nach nach Portland rein oder raus- oder eben nicht. Natürlich haben wir uns dabei Verfahren, da blickt ja kein Nicht-einheimischer durch... Aber beeindruckend.....
Das reichte uns dann auch wieder an Stadt und es ging weiter an die Küste. Nun sind wir also am Pazifik und werden heute Nacht auch wieder Zelten.



Freitag, 12. Juni 2015
11.6. Die Reise geht weiter
Übrigens, nicht dass ich es vergesse: Bernd hat gestern ein Bison- Video auf YouTube gestellt...:
https://www.youtube.com/watch?v=ltNPVYEFyrw

Und weiter geht die Reise.


Ich werde von Bernd um halb sieben geweckt, fühle mich ziemlich elend und dröhne mich erst mal mit den Anti-Erkältungsmitteln zu. An jeder Tankstelle wird angehalten und mein Becher neu mit Tee befüllt. Dazu ein wenig wegdösen, ich bin schließlich nicht am Steuer und langsam geht's bergauf. Wir wollen heute wieder ein wenig Meilen abfahren und kommen durch drei Bundesstaaten: Montana, Idaho, Washington. Immer wieder erstaunt es mich, wie vielschichtig Landschaft doch sein kann. Die Schönste, nämlich das Ende von Montana hab ich ja leider nur durch ab und zu Augen-Zwinkern gesehen, zum Fotomachen dann auch mal aus dem Auto gewagt und weitergeschlafen....





So viel Grün, so frisch, Berge, bewachsen, Seen, Flüsse.... Nur schön..... Ab und an durch kleine Häuseransammlungen mit Tankstelle und Laden, im typischen Cowboy-Stil.






Dann kommen wir in eine karge Gegend, in der man das Gefühl bekommt, hier hat Gott die Einrichtung vergessen, karge Weite, keine Bäume. Man guckt, so weit das Auge reicht, dagegen ist unsere Nordseeküste wellig. Ganz weit weg sind Berge. Es ist heiß, Felder werden gewässert, man fragt sich, woher das Wasser denn kommt.


Und das frage ich mich hier oft. Wieso Amerika nicht mehr gegen den Klimawandel unternimmt, wenn es die Auswirkungen doch auch im eigenen Land zu spüren bekommt. Ich denke da an den Salt Lake, der immer weniger Wasser hat, weil aus den zuführenden Flüssen zuviel entnommen wird. Aber auch an die Gegenden, von denen wir nun gerade kommen, die nach eigenen Angaben seit 10 Jahren keines richtigen Winter mehr hatten... Mit solchen Gesprächen merken wir dann nicht mehr so doll, wie öde es wirklich um uns herum ist. Außerdem hab ich (jawohl ich!!! Alle die mich mehr kennen, wissen, dass das schon was besonderes ist) ein Buch über Wirtschaft in die Hand genommen – es lebe die digitale Bücherei - und schon zu einem Viertel durchgelesen, um endlich mal Zusammenhänge zu verstehen. Nein, nein, ich verschone euch mit Vorträgen über „Bruttoinlandsprodukt“ und so, finde es aber hochinteressant und auch das gab natürlich viel Stoff zum Schnacken.
Nachdem wir in einem Supermarkt unseren Hunger gestillt haben, fahren wir nach einer Zeit von der Landstrasse ab, ein wenig ins Innere, wo sich sicherlich sonst kein Tourist hin verirrt. Wir haben übrigens inzwischen eine Stunde wieder geschenkt bekommen, man rutscht ja kurz von einer Zeitzone in die nächste. Bernd braucht dringend eine Pause und legt sich eine halbe Stunde mit Isomatte in den Schatten.


Gerade in der Zeit kommt ein Anwohner in einem offenen Gefährt mit seinen zwei Händen und fragt, ob wir Hilfe bräuchten. Ich möchte ihm sagen, dass wir nur eine Pause machen, da fällt mir das Wort dafür doch nicht ein... Er macht geduldig seinen Motor aus und fragt noch einmal, ob Hilfe unterwegs sei, da fällt es mir ein und ich kann mich erklären. Bernd war inzwischen wach geworden und hat sich amüsiert über mein „thank you, we only need a ääääääää Pause, ääääää“. That’s life... Ich fand es total nett, dass er gleich nachgefragt hat. Aber sicherlich wie gesagt, steht an der Ecke auch nicht oft ein fremdes Auto....
Endlich erreichen wir die Berge, die Ödheit hat ein Ende! Und da erleben wir ohne Vorwarnung die Schönheit des Columbia River!


Ähnlich wie der Colorado im Grand Canyon hat auch er sich seinen Canyon geschaffen und es ist ein wunderschönes Bild!




Allerdings schwierig zu fotografieren: es ist nahezu orkanartig windig. Die heißen Luftmassen müssen sich dort austoben, anders kann ich Unkundige mir das nicht erklären. Ich kann mich in den Wind hineinlegen! Der Stabilisator meiner Kamera muss nun ganze Dienste leisten!
Nun ist es nicht mehr weit bis zum auserwählten Campingplatz. Der Wind bleibt und die Frau, bei der wir einchecken, meinte, hier sei das in dieser Jahreszeit hier so. Hat glatt etwas Herbstliches. Dabei fängt die Saison doch erst an. Weil ich heute Morgen noch kränkelte und wir auch nicht wissen, wieviel Sturm unser Zelt wirklich aushält, sind wir wieder ein einer Hütte gelandet, oh welch Luxus. Dieses Mal mit Tisch und Stühlen drinnen, das hatten die anderen nicht. So können wir alles drinnen richten, es gibt Salat und Brot- eigentlich wollten wir im Städtchen eine Kleinigkeit essen, aber mir war so gar nicht nach Burgern und Pommes und so viel anderes gibt es dann auch nicht, wenn man nicht den ganzen Abend im Restaurant verbringen möchte. Und das geht ja nicht, ich muss doch an meinen Blog!



Donnerstag, 11. Juni 2015
10.9. Ruhetag
Wieso hat die Rechtschreibung mir im letzten Absatz Ölbilder aus Bildern gemacht .... egal... Ihr wisst eh, was ich meine!
Nun gibt es erst mal Bilder von gestern:

Pronghorn mit ihrem Kalb


Mama Bär


Kind Bär


Also, heute geht es mir bedeutend besser, die Nacht hab ich wunderbar geschlafen und die Migräne, die sich ja leider immer mit einer Erkältung einstellt, überwunden. So konnten wir den Tag ganz gemütlich beginnen, und sind ein wenig durch die Gegend gefahren. Es ist schon erstaunlich, dass die Haupt-Bergstrassen bis Ende Juni gesperrt sind- weil noch knietiefer Schnee liegt! Die schönste Route konnten wir also nicht sehen, es ging gar nicht erst bergauf. Aber wir fuhren an einem herrlichen See vorbei, dessen Wasser bei blauem Himmel grün schien, und dem dazugehörigen Fluss.




Doch das was wir gesehen haben, war auch einfach nur schön, ähnlich wie in Kanada, was bei den 33 mi (ca. 46 km) Entfernung nicht wirklich ein Wunder ist.
Wir nahmen dann noch einen anderen Weg durch ein Gebiet, in dem 2005 ein Waldbrand herrschte. Es ist immer übel anzusehen...


Allerdings auch wieder mutmachend, wie sich die Natur dann doch wieder erholt!

Auf dem Rückweg tranken wir dann noch eine Kaffee, in einem kleinen urigen Shop am Rande des Nationalparks.


So gesehen, ist meine Erkältung auch ein Glück, sonst wären wir nie in diese Gegend und auf diesen Campingplatz gekommen. Und der lohnt sich einfach total.


Heute am späten Nachmittag traute ich mich auch wieder in den Pool, eine herrliche Abkühlung!

Mehr gibt es heute gar nicht so zu berichten.... Denn die ganzen Gedanken, die mir hier kommen, die werde ich hier nicht ausbreiten. Ach ja:

Es gibt hier sagenhaft schöne Schmetterlinge! Gestern dachte ich, ein kleiner Vogel würde an mir vorbeifliegen, aber es war ein großer Schmetterling, gelb mit schwarzem Muster. Ich kenne mich bei Schmetterlingen noch weniger aus als in der Pflanzenwelt.... Blaue, graue, rote- sagenhaft! Und sie sind da, einfach so! Das kann mich immer wieder begeistern! Auch die Vogelwelt ist eine so andere als Zuhause. Überall zwitschert es und immer wieder fliegen so kleine Vögel an einem vorbei. Für die, die hier leben, ist es Alltag wie der Spatz oder die Amsel bei uns!
Gleich geht es noch in den Ort, um eine Kleinigkeit zu essen, morgen geht's dann weiter.
Irgendwie habe ich überall das Gefühl, mehr Zeit bleiben zu wollen- und gleichzeitig freue ich mich wieder auf Worpswede, auf meine Freunde und auf alles Bekannte, Vertraute! Das ist auch ein schönes Gefühl!



Mittwoch, 10. Juni 2015
9.6.
Okay, ich hab den Mund etwas zu voll genommen, ich habe den Kampf gegen die Viren nicht gewonnen, sie waren einfach in der Überzahl... So wachte ich dann heute Morgen zwar ohne Halsschmerzen dafür aber mit dickem Kopf und triefender Nase auf. Der Tag fängt ja toll an... Nun gut, er geht zumindest besser weiter, auf dem Campground gibt es nicht nur wunderbare Duschen, sondern auch ein erstklassiges Frühstück! Das beste daran ist das frisch geschnittene Obst, Melonen, Erdbeeren, Heidelbeeren, hurra! Dazu Tee soviel ich möchte, und ich möchte viel, Pancakes, Toast, Eier usw.. Und das alles total erschwinglich zu angemehmen Buffetpreisen.! Gut, das Leben kehrt erst einmal zurück und wir brechen auf. Heute wollen wir nur die Gegend mit dem Auto erkunden, Wanderungen werde ich nicht machen. Es geht nördlich in Richtung St. Ignatius, wo sich ein Bison- Nationalpark befindet. Wir durchqueren die 19 mi, und mittendrin, ja, oh ja, oh geil, sind zwei Bären!!! Hurra, endlich! Und gar nicht weit weg! Ein brauner und ein schwarzer Schwarzbär. Der schwarze war ein Junges. Dazu muss ich natürlich aufklären, dass man Grizzlis und Schwarzbären nicht an der Farbe sondern ausschließlich an der Körper- und Kopfform und an der Spuren unterscheiden kann. Beide Sorten gibt es in allen Farben. Allerdings lassen sich Grizzlis eh viel seltener blicken, und Schwarzbären sind zwar nicht ungefährlich, aber doch wesentlich harmloser. Und hier gibt es eh nur Schwarzbären....
Das für dieses Reservat vorgesehene Highlight, die Bisons, finden wir mal wieder langweilig.... Man sollte nicht aus dem Yellowstone-Park kommen.... Es geht weiter in den Norden, zwischendurch halten wir bei einem großen Supermarkt, um alle erdenklichen Medikamente gegen Grippeerscheinungen zu kaufen. Hier gibt's so etwas ja alles in der Grocery...
So kann ich die Landschaft besser genießen, die wirklich mal wieder sagenhafte Kontraste bietet. Erst noch die für Montana typischen Weiten und Berge, kurz darauf engere, also für hiesige Verhältnisse, Täler mit einem unermesslich großen tiefblauen See. Grünes Gras, Laubbäume- hier muss es öfter regnen. Wir erfahren dann auch in einem Visitor-Center, dass es ungewöhnlich warm und trocken momentan ist. Das Auto zeigt heute 96 F an, entsprechend 36 C. Wir wollen auf jeden Fall noch die Strasse hoch zum Glacier-Pass fahren, das soll eine der schönsten Bergstraßen sein. Leider erfahren wir, dass wir nur bis zur Mitte fahren können, ab dann ist ein Großteil gesperrt. Gut, so müssen wir unsere Route ein wenig umplanen, das ist man ja hier gewöhnt, und anders als in Kanada müssen wir keinen Umweg von 1000 km hinlegen.... Ziemlich dicht an dem Pass befindet sich ein Koa-Platz, und wir mieten gleich eine cabin, also ein Holzhüttchen. Oh fein! Und abends beschließen wir, dass wir auf diesem idyllischen Platz noch eine Nacht dranhängen, dann kann ich mich auskurieren. Das Rumreisen ist toll, aber die Ruhe kommt doch etwas kurz, und so werden wir das morgen einlegen. Ich kann noch nicht mal behaupten, dass das am Älter-Werden liegt, oder ich war schon immer alt....
Ausserdem ist hier auch noch Internet, wenn auch langsames und ich kann die Bilder und das Geschriebene hochladen.
Erst einmal gibt es heute Keine Ölbilder, das werde ich morgen machen. Ich bin ko und werde jetzt ins Bett gehen! Noch früher also sonst, aber wenn man krank ist, ist ja fast alles erlaubt....



Dienstag, 9. Juni 2015
8.6. Wir verlassen Yellowstones
Wieder einmal sind wir wunderbar früh und verlasen den Zeltplatz um 6:15.
unsere Route:


Gesamt:

Strahlender Sonnenschein, eigentlich ist es schade, diesen wunderschönen Landstrich zu verlassen, aber wahrscheinlich werde ich das auch noch öfter denken. Bevor wir aber auf den Ausgang steuern, befahren wir noch eine Route, auf der wir Wirsinge Büffelherden bestaunen, man kann gar nicht genug davon bekommen, so unglaublich sind die Mengen an Tieren in der noch weiteren Landschaft! Ihnen gehört diese Welt, eindeutig:





Gezählt hab ich sie nicht, ich schätze auf ca. 300, dazu noch eine beträchtliche Anzahl an Jungen. Dann besichtigen wir noch „Mammoth Hot Springs“- wie man sich fast denken kann, wieder heiße Quellen. Witzig sieht die Natur hier aus: in einem unglaublichen Grün steht plötzlich eine karge Landschaft, ein wenig an einen Kalibergwerk erinnert er uns, die teilweise am Dampfen ist. Inzwischen ist es fast 9:00! Die Zeit ist's Bestaunen und Suchen verflogen. Obwohl das Thermometer noch nicht einmal 10 Grad anzeigt, brennt die Sonne mit voller Kraft und die eigentlich kurze Wanderung auf Holzstege und Treppen wird richtig anstrengend.






Noch haben wir ja auch nicht gefrühstückt.... Als es weitergeht, holen wir uns nun schnell von einer Tankstelle Kaffee und ein paar Nüsse, so dass wir dann bald in Ruhe gucken können, wo wir die erste Mahlzeit zu uns nehmen möchten. Den Park lassen wir hinter uns- schon verändert sich das Landschaftsbild. Wir sind in Montana, es wird heißer und kärger. Aber schön, diese Weite und die angrenzenden Berge! Im ersten größeren Ort halten wir- zum Glück nicht bei einem Fastfood Restaurant, sondern nach etwas Gucken in einem alternativen Kaffee. Draußen sitzen wir bei Kaffee und einem Bagel, haben Internet und fühlen uns sauwohl! Innen sitzen auch Leute mit ihrem Rechner, man kann Bücher kaufen wenn man möchte, sehr alternativ, super gemütlich! Neben uns sitze eine vom Alter nicht mehr ganz, ansonsten junge Mutter, mit der wir ins Gespräch kommen und über das Arbeitsleben, Erziehungszeit usw. Sprechen. Es ist nett und ich schaukle den kleinen dreimonatigen Roove ein wenig hin und her... Ach, ich hab ja immer wieder so gerne mal ein Baby auf dem Arm!
Nun wird erst mal Strecke gemacht. Auf dem Weg überholen wir eine Kolonne alter, aber nahezu identischer Autos.... Ihre Hupe, als ich sie fotografiere, erinnert an eine heisere Kuh...

In Montana Leben die meisten Menschen ebenfalls auf ihren Ranchs und die Entfernung zur Nachbarschaft kann man Heudorf-Südwede vergleichen. Für einen kurzen Kaffee ungeeignet! Positiv hier sind die Preise! Benzin total günstig, auf Lebensmittel scheint man keine Steuern zu bezahlen und dementsprechend ist es auch billig.
In einem kleinen Städtchen finden wir wieder einen Koa-Campground und fühlen uns hier wieder einmal sehr wohl. Die Temperaturen betragen am Abend immer noch 32 Grad! Und offenbar haben die Viren gemerkt, dass dieser Temperaturunterschied für sie in meiner Nase sehr angenehm ist, auf jeden Fall fühle ich mich leicht erkältet. Naja, ich werde denen schon klar machen, dass ich kein geeigneter Partner bin!!